Nezařazená německá propagace1932 wurde als eines der jüngsten tschsl. Zentralarchive das „Archiv für Geschichte der Industrie, des Handels und der technischen Arbeit in der ČSR“ ins Leben gerufen, zu engst mit dem Prager Technischen Museum zusammenarbeitend und im Gebäude des neuen Landesarchivs mit untergebracht; seit 1935 hat es eine Zweigstelle in Brünn. Sein Präsidium, in dem führende Historiker und Wirtschaftler sitzen, und sein Sekretariat, das B. MENDL leitet, sind ausschließlich in tschechischen Händen. Es sammelt, ordnet und betreut Aktenbestände und Nachlässe von wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung, legt eine Sammlung von Zeitungsausschnitten an, fördert wirtschaftsgeschichtliche Studien durch Verleihung von Stipendien an jüngere Forscher und gibt auch Schriften heraus[1]). Die eine davon ist ein interessanter Einblick in das „Leben einer alten Glashütte“[2]) nach den Erzählungen und Erinnerungen alter Glasmacher, besonders in mährisch-slowakischen Hütten, wo sich länger als im Westen die heute schon untergegangene „patriarchalische“ Lebensform und Eigenwelt dieser Glashütten erhielt. Die Darstellung dessen wird allerdings weniger mit den Mitteln exakter Forschung erreicht als mit einer Zusammenschau, die an literarische Formung heranreicht. Der starke deutsche Einschlag auch im Leben der tschechischen Hütten, in der Fachsprache wie in den Lebensgewohnheiten, ist durch eine starke blutsmäßige deutsche Beimischung erklärlich – der Hauptgewährsmann BARTAS, der alte Glasmacher Jan Hoffmann, ist selber der Enkel ausgewanderter Böhmerwäldler! Die für die Glasmacherei ebenso wie für die deutsch-slawischen Beziehungen aufschlußreichen Skizzen sind in deutscher Übersetzung in der Zeitschrift „Sprechsaal“ zugänglich. Ebenfalls vom Industriearchiv herausgegeben sind zwei Schriften des besten tschechischen Kenners der alten, vormaschinellen Papiererzeugung, F. ZUMANS, über die Papiermühlen des Wottawa- und des Sazawatales[3]). Sie bringen die Entwicklungsgeschichten dieser Unternehmen mit allen Einzelheiten. Es fällt bei ihrem Lesen auf, daß dieser Erwerbszweig mit seinen besonderen Erfordernissen offensichtlich des öfteren zur Ansiedlung von Deutschen in diesen heute tschechischen Gegenden führte. Der Studie über das Sazawatal ist ein Verzeichnis der Arbeiten Ž.s zur Geschichte der Papiererzeugung in Böhmen beigegeben, das über 40 Titel zählt und von denen besonders auf die Sammlung der böhmischen Wasserzeichen des 16. bis 19. Jhds.[4]) und auf die Übersichten über die Papiermühlen Böhmens im 17. und 18. und in der 1. Hälfte des 19. Jhds.[5]) verwiesen sei. [1] S. die Berichte von R. BARTA: Archiv für die Geschichte der Indtistrie, des Handels und der technischen Arbeit in der ČSR. 1932. 12 S. – Archiv pro dějiny průmyslu obchodu a technické práce v čSR v letech 1932 až 1935. 1935. 29 S. – A. p. d. p., o. a t. p. v roce 1936. 7 S. Archiv pro dějiny průmyslu, obchodu a technické práce, Prag IV, Belcrediho, Zemský archiv. [2] J. BÁRTA : Život na staré huti. Prag 1935. 76 S., 11 Tf. Abb. Archiv pro dějiny průmyslu, obchodu a technické práce, Prag. [3] Pootavské papírny, Prag 1934. – Posázavské papírny. Prag 1936. 120 S. 20 Tf. Wasserzeichen und Abb. Archiv pro dějiny průmyslu, obchodu a technické práce, Prag. [4] Památky archeologické 33, 1927; 35, 1929; 36, 1930. – Rozpravy české akademie I 78, 1931; I 81, 1934. [5] Český časopis historický 27, 1921; 37, 1931. – Časopis národního musea 108, 1934.
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